Umweltzahnmedizin
Was ist Umweltzahnmedizin?
Die Anzahl chronisch entzündlicher Erkrankungen nimmt seit ca. 60 Jahren stetig zu. Patienten mit Allergien, Autoimmunerkrankungen, chronischen Infektionen und entzündlichen Erkrankungen der Haut-, des Darms- und des zentralen Nervensystems bestimmen den Praxisalltag.
Die Umweltzahnmedizin ist eine umfassende, fachübergreifend ausgerichtete Spezialisierung, die sich auf wissenschaftlicher Basis mit den individuellen Wechselbeziehungen zwischen Veränderungen der Mundhöhle und dem übrigen Körper beschäftigt.
Bedeutung gewinnt die Umweltzahnmedizin besonders bei chronischen Erkrankungen. Hier wird allzu oft übersehen, dass sie häufig durch Allergien, Unverträglichkeiten und Vergiftungen ausgelöst werden. Viele dieser Belastungen finden wir gerade im Mundbereich (Füllstoffe, Prothesen, Kronen und Brücken aus Metall und Kunststoff). Ziel jeder umweltmedizinischen Diagnostik ist es daher, belastende Zahnersatzmaterialien aufzuspüren. Anschließend sollten diese entfernt und durch individuell gut verträgliche Materialien ersetzt werden. Zudem sollten bei jeder neuen Restauration ausschließlich möglichst biokompatible Materialien verwendet werden. Ergänzend werden Umweltzahnmediziner gerade bei chronisch Kranken auf eine fachgerechte Schadstoffausleitung bei gleichzeitiger Stärkung des Immunsystems achten.
Unsere Praxis gehört zu den ersten Praxen in Deutschland, die durch eine spezielle, zertifizierte Weiterbildung zur Umweltzahnmedizin das nötige Fachwissen erhalten hat.
Ganzheitliche Sicht & interdisziplinäres Arbeiten
Gerade bei Patienten mit Beschwerden unklarer Herkunft werden vom Zahnarzt Spezialwissen und eine Sicht auf den Menschen in seiner Gesamtheit verlangt. Nur so können die wesentlichen Ursachen erkannt und der Patient umfassend betreut und behandelt werden.
Auf der Suche nach den Krankheitsursachen prüfen ganzheitlich arbeitende Umweltzahnmediziner z.B. ob eine Materialbelastung, Umweltschäden wie Innenraumschadstoffe oder eine Lebensmittelbelastung für Beschwerden verantwortlich sind. Der erste Schritt bei der Diagnose ist dabei – wie immer – eine umfassende Anamnese und Labordiagnostik.
Durch fachübergreifenden Informationsaustausch, Teilnahme an Qualitätszirkeln und interdisziplinären Kooperationen mit Immunologen, Internisten, Diabetologen, Orthopäden, Umweltmedizinern und Allgemeinärzten können wir anschließend für jeden Patienten den individuell optimalen Behandlungsablauf gemeinsam zusammenstellen.
Im Mittelpunkt der Umweltzahnmedizin stehen somit interdisziplinär ausgerichtete, zahnärztliche Behandlungskonzepte mit dem Ziel, langwierige Erkrankungen zu verhindern oder sie erfolgreich zu therapieren.
Chronische Krankheiten und Allergien
Allergien, Diabetes, Rheuma, Magen-Darm-Erkrankungen, Schilddrüsenerkrankungen, Osteoporose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Parodontitis sind chronische Erkrankungen, die einen immer höheren Stellenwert auch in der Zahnmedizin einnehmen.
Allergien haben sich in den letzten 20 Jahren in Deutschland verdoppelt. Die Zahl der Multiple-Sklerose-Patienten ist um das 3-fache gestiegen, die der Morbus-Crohn-Patienten um das 4-fache. Beim insulinabhängigen Diabetes mellitus rechnet man in den kommenden 10–15 Jahren mit einem Anstieg um 70 %. 40 % der Bevölkerung leiden an Allergien, fortlaufender Abwehrschwäche, Tinnitus, oder anderen chronischen Erkrankungen, die durch Umweltfaktoren verursacht wurden.
Chronische Entzündungen, wie wir sie bei vielen chronischen Erkrankungen von Allergien, über Autoimmunerkrankungen bis hin zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen finden, sind Zeichen einer langjährigen Überbeanspruchung des Immunsystems. Diese können sich in unterschiedlichen Symptomen äußern – z.B. als Migräne, Tinnitus und Rheuma. Im Mundbereich zeigen sich solche Belastungen oft in Form einer Parodontitis. Diese wiederum kann systemische Entzündungen unterstützen und dadurch das Risiko für Kreislauferkrankungen, Schlaganfall oder Frühgeburten erhöhen.
Schadstoffe als Krankheitsursache – Häufige Quellen
Ein wichtiger Faktor bei der Zunahme chronischer Erkrankungen sind Schadstoffe, denen wir durch unser modernes Leben Tag für Tag ausgesetzt sind und die unsere Gesundheit schädigen. Die Liste der Schadstoffquellen ist lang, hier nur ein paar Hinweise:
- Ernährung – Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker und Farbstoffe in Fertiggerichten, künstliche Aromen, Arzneimittelrückstände im Fleisch, Schwermetalle im Fisch, Pestizide im Gemüse, Süßstoffe und Zucker in sehr vielen Lebensmitteln, Bisphenol A (BPA) und Phthalate in Plastikverpackungen, im Kaffee, Alkohol, Medikamenten, Tabak etc.
- Kosmetika – Weichmacher, Aluminium- und PEG-Derivate (PEG = Polyethylenglykol), Phthalate
- Kleider und Schuhwerk – Phthalate
- Umweltgifte – Nitrate im Grundwasser, Abgase, Strahlenbelastungen, polychlorierte Biphenyle (PCB)
- Baustoffe – Bodenbeläge, Möbel, Anstriche, Milben, Schimmel, Strahlenbelastungen (Sendermasten, W-LAN, DECT-Telefone), Tonerstaub
- Belastungen im Mund- und Rachenraum – tote Zähne, Füllungen, Metalle, Kunststoffe, chronische Entzündungen des Zahnfleisches, Zahnhalteapparates, Mandeln, Kieferhöhlen
Allein bei Schadstoffen aus Innenräumen kommen wir auf eine beachtliche Liste:
- VOC (Volatile Organic Compounds)
- BTX (Lösungsmittel)
- Styrole
- Alkohole
- Formaldehyde
- Mikroorganismen (Schimmelpilze und Bakterien)
- Pestizide, Fungizide, Holzschutzmittel (Pentachlorphenol, Polychlorierte Biphenyle, Dichlofluanid, Tolyfluanid)
- Insektizide (Alkylphosphate)
- Flammschutzmittel (Phosphorsäureester, polybromierte Diphenylether)
- Weichmacher (Phthalate)
- Organische Zinnverbindungen
- Epoxidharze
- Isocyanate
- Schwermetalle (Nickel, Antimon, Cadmium, Cobalt, Quecksilber)
- Bestandteile von Tabakrauch (Nikotin, Cadmium, Quecksilber, Formaldehyd)
Erschwerend kommt hinzu, dass sich die Wirkungen dieser Schadstoffe überlagern oder verstärken können.
Wie äußern sich Umweltbelastungen? – Typische Symptome
Wenn die Schadstoffbelastung die Entgiftungs- und Kompensationsfähigkeit des Organismus übersteigt, kommt es zur Überbelastung des Systems. Die daraus resultierenden Symptome können sowohl lokal als auch systemisch auftreten, bzw. einzeln oder in Kombination. Typische Folgen von Schadstoffbelastungen sind:
- Allergien und Ekzeme
- Appetitlosigkeit
- Erhöhte Infektanfälligkeit
- Gereiztheit und Nervosität
- Konzentrationsmangel
- Müdigkeit und Erschöpfung
- Schlafstörungen und Schmerzzustände
Weitere Symptome, die auf Schadstoffbelastungen zurückgehen können, sind
- Autoimmunerkrankungen
- Alzheimer
- Burnout
- Chronische Müdigkeit
- Depressionen, depressive Verstimmungen
- Entzündungen
- Fibromyalgie
- Gelenkschmerzen/Arthralgien
- Kopfschmerzen/Migräne
- Lähmungserscheinungen
- Multiple Sklerose (MS)
- Multiple Chemikaliensensitivität (MCS)
- Muskel- und Nervenschmerzen (Neuralgien)
- Taubheitsgefühl
- Parkinson
- Parodontitis
- Zahnfleischentzündungen
Da die Symptome sehr allgemein sind, gibt die übliche Diagnostik mit Anamnese, körperlicher Untersuchung, Laborbefunden, Röntgenbild, CT, MRT, Magen- und Darmspiegelung usw. in sehr vielen Fällen keine konkreten Hinweise auf eine entsprechende Belastung.
Zahnersatzmaterial
Auch zahnärztliche Werkstoffe, mit denen wir nach ihrem Einsatz Tag und Nacht konfrontiert sind, belasten unseren Organismus. Bis heute stehen – mit Ausnahme von Keramiken – noch keine Materialien zur Verfügung, die für jeden Patienten zu jedem Zeitpunkt immer biokompatibel und somit gut verträglich sind.
In keinem anderen medizinischen Bereich werden so viele Fremdstoffe in den Körper eingebaut, wie in der Zahnmedizin. Diese Materialien werden von jedem Menschen unterschiedlich toleriert. Manche von uns vertragen sie sehr gut, andere reagieren mit unterschwelligen Symptomen, wieder andere mit ganz heftigen Reaktionen. Allergien gegenüber zahnärztlichen Materialien haben sich bei Zahnärzten und zahnärztlichem Personal innerhalb der vergangenen zehn Jahre verdoppelt, bei Zahn-Patienten fast verzehnfacht.
Aus diesem Grunde ist es wichtig, das Risiko rechtzeitig zu erkennen und auf ein Minimum zu reduzieren. Der erste Schritt sollte sein, sehr hochwertige, möglichst aus sehr wenigen Bestandteilen bestehende und generell sehr gut verträgliche Materialien zu verwenden. Prof. Dr. rer. nat. Dr. rer. biol. hum. habi. Franz Xaver Reichl von der Ludwig-Maximilians-Universität in München rät dringend, vor jeder anstehenden zahnärztlichen Restauration einen Verträglichkeitstest durchführen zu lassen. Nach der Testung kann dann für jeden Patienten das für ihn optimale Zahnmaterial ausgewählt werden.
Metalle
Viele Sensibilisierungsreaktionen werden durch Metalle verursacht. Lokale und systemische Entzündungen und Immundefizite können die Folge sein. Ein spezielles Augenmerk liegt hierbei auf Dentallegierungen, metallhaltigem Schmuck und Piercings, metallhaltigen Knöpfen, in den Körper eingebrachten chirurgischen Metallen sowie auf den beruflichen oder privaten Umgang mit Metallen. Aus wissenschaftlichen Studien wissen wir, dass auch gegen Titan eine Unverträglichkeit entwikelt werden kann. Aufgrund von Korrosionsprozessen lösen sich oft schon beim Einbringen von Implantaten Partikel von der Oberfläche ab, geraten in das Gewebe und können eine Entzündungsreaktion auslösen, die je nach genetischer Veranlagung unterschiedlich stark ausfallen kann.
17% der Bevölkerung leidet an einer Nickel-Allergie, 5% an einer Chrom-Allergie, 3% an einer Kobalt-Allergie. Bei sensiblen Menschen kann bereits eine geringe Belastung lokale oder systemische Entzündungen auslösen. Die lokalen Symptome sind sehr selten und können in Form von Schwellungen, Entzündungen, Aphthen in der Mundhöhle, Lippen oder an den Mundwinkeln auftreten. Die systemische Reaktionen (Magen-Darmentzündungen und Reizungen, Hauterkrankungen oder rheumatische Gelenkerkrankungen) sind weitaus häufiger, jedoch sind sie auch schwerer der Metallbelastung zuzuordnen.
Den Zusammenhang zwischen den Zahnerkstoffen und den Symptomen kann ein LTT (Lynphozyten-Transformations-Test) liefern. Wobei wir darauf hinweisen möchten, dass Metalle auch ohne vorliegende allegische Sensibilisierung Immunzellen zur Ausscheidung von Entzündungsbotenstoffen (Zytokinen - IL-1 und TNF-a) auslösen können. In diesem Fall zerstören die Metallionen die Membranstukturen, DNA und Proteine der Zellen, verdrängen essenzielle Spurenelemente, greifen in Enzymaktivitäten ein (Glutathionperoxidase und Superoxiddismutase) und stören die mitochondriale Atmungskette. Das Ausmaß des Schadens häng von Höhe und Dauer der Belastung, der allgemeinen Entzündungsbereitschaft und der individuellen Entgiftungsfähigkeit ab.
Kunststoffe
Die Sensibilisierungsrate auf Kunststoffe nimmt in Deutschland zu. Man schätzt, dass circa fünf Prozent der Bevölkerung sensibel auf Methacrylate reagieren. Dieses Material wird in der Zahnmedizin zur Herstellung von herausnehmbarem Zahnersatz und in der Füllungstherapie verwendet.
Bestandteile dentaler Kunststoffe:
- MMA (Methylmethacrylat) Methacrylmethacrylat
- HEMA (Hydroxyethylmethacrylat)
- TEGMA (Triethylen-glycol-dimethactrylat)
- Bis-GMA (Bisphenol-A-(di)-methacrylat) Hydrochinon
- Benzolperoxid
- Dimethyl-p-Toluidin
- Kolophonium
- Campherchinon
- PEEK (Polyetheretherketon)
- PEKK (Polyetherketonketon)
- Formaldehyd
- Metallchloride
- u.v.m.
Chemisch gesehen sind Acrylate Polymerisationsprodukte, die aus chemischen Reaktion von schweren Basismonomeren (Bis-GMA oder auch UDMA) mit leichten Co-Monomeren (wie TEGDMA oder HEMA) zum Endprodukt Kunststoff werden. Da die Verbindung zwischen den schweren Basismonomeren und den leichten Co-Monomeren nicht zu 100% sondern nur in einem bis zwei Drittel der Fälle stattfindet, und weil für die bessere Fließfähigkeit, Lagerfähigkeit etc. Zusätze beigemischt werden, entstehen durch die Polymerisationreaktion bis zu 60 verschiedene Nebenprodukte (auch z.B. Formaldehyd). Giftige Stoffe, die nicht nur zum Zeitpunkt der Bearbeitung, sondern auch darüber hinaus aus Kunststofffüllungen entweichen und die Gesundheit beeinträchtigen können.
Bei Unverträglichkeiten wird in der Umweltmedizin nicht nur eine Allergie (immunologischer Bereich) auf einen bestimmten Werkstoff gemeint, sondern auch seine toxische Wirkung. Für die Bestimmung einer immunologischen Reaktion stehen verschiedene labormedizinische Tests zur Verfügung. Ihre Aussage reicht die für eine chronische toxische Belastung leider nicht aus. Das bedeutet: auch wenn ein LTT oder BDT Test negativ ausfallen, kann das Materials trotzdem toxische Wirkung haben.
Verschiedene Kunststoff-Unverträglichkeiten:
- Allergien - Sofortreaktion (Typ I) und Spätreaktion (Typ IV)
- Entzündungen - als biologische Abwehr
- Intoxikationen - die durch lang andauernde Belastungen entstehen
- Potenzierungseffekte - durch Wechselwirkungen zwischen Kunststoffen und anderen Schadstoffen
- Stoffwechselstörungen - Kunststoffe können sich an Enzyme andocken und sie blocken
- Autoimmunerkrankungen - Kunststoffe oder Kunststoffverbindungen können die Wasserstoffbrückenbindungen der Proteine verändern und somit die räumliche Struktur der Proteine. Diese Änderung kann dazu führen, dass das Immunsystem das eigene Protein als fremd einstuft und gegen sie ankämpft.
Zur Erkennung von Kunststoffunverträglichkeiten können folgende Diagnostikmethoden eingesetzt werden:
- Speicheltest
- Urin
- Allergietest
- Messung von Entzündungsmarker
- Test zur individuellen Entgiftungsfunktion - Es gibt Menschen mit einem guten oder schlechteren Entgiftungspotenzial. Bei den Letzteren hat eine mögliche Kunststoffbelastung durch die schlechtere Ausscheidung eine weitaus schnellere allgemeingesundheitliche Auswirkung als bei den Menschen, die über ein gutes Entgiftungsmechanismus verfügen.
Wurzelfüllungs-Materialien
Unverträglichkeiten auf Wurzelfüllungs-Materialien sind ebenfalls möglich. Diese können Formaldehyde, Epoxide, Metalle und Kunstharze beinhalten und dadurch zu entsprechenden Allergien führen.
Gut verträgliche Zahnersatzmaterialien
Wir verwenden nur metallfreie Materialien von höchster Qualität und besitzen eine langjährige Erfahrung hinsichtlich der Verträglichkeit von Materialien. Mit Hilfe verschiedener Verfahren der Materialtestung können wir Unverträglichkeitsreaktionen im Vorfeld besser vorhersehen und das Risiko für solche Reaktionen auf Materialien im zahnärztlichen Bereich auf ein Minimum reduzieren.
Schwermetalle als Gesundheitsrisiko
Viele Schwermetalle wie Blei, Quecksilber, Cadmium, Arsen und Aluminium können sehr giftig auf den Körper wirken. Aluminium wird ursächlich mit Brustkrebs in Verbindung gebracht. Blei, Quecksilber, Cadmium und Arsen beeinflussen den Hormonhaushalt und können somit auf die Familienplanung wichtigen Einfluss haben.
Schwermetalle sind unter anderem auch deshalb gefährlich, weil sie freie Radikale produzieren, die wiederum eine Kettenreaktion pathologischer Prozesse nach sich ziehen. Freie Radikale werden als wesentliche Ursache für die Alterung des Körpers verantwortlich gemacht. Darüber hinaus können freie Radikale die Zellkern-DNA schädigen und die Reparaturmechanismen beeinträchtigen.
Man geht heute davon aus, dass die Lebenserwartung erhöht werden könnte, wenn es gelänge, die Entstehung freier Radikale einzuschränken bzw. antioxidative Abwehrprozesse zu verbessern. Schwermetalle stören diesen Prozess und führen somit zur fortschreitenden Zellalterung.
Je nachdem, welche Schwermetalle in welchem Organsystem eingelagert werden und wie schnell die lokalen und die allgemeinen antioxidativen Abwehrprozesse überfordert werden, können verschiedene Beschwerdebilder und Krankheiten entstehen, darunter Durchblutungsstörungen, Krebs, Erkrankungen des Nervensystems, Autoimmunkrankheiten und Schädigung von Ungeborenen.
Ein besonderes Risiko stellen Schwermetalle für Kinder dar. Ihr Stoffwechsel und ihre körpereigene Entgiftung sind nach der Geburt noch nicht vollständig ausgebildet. Gerade im ersten Lebensabschnitt entwickeln sich Kinder besonders schnell. Durch Schwermetalle und andere Umweltgifte können diese Entwicklungs- und Wachstumsprozesse sehr leicht gestört werden. Beispielsweise können Blei und Quecksilber die Struktur des Nervensystems schädigten.
Umweltzahnmedizinische Diagnostik
Die Schulmedizin beschränkt sich bei der Allergiediagnostik in der Regel auf den Epikutantest. Leider ist dieser Test für den zahnärztlichen Bereich nicht immer bestens geeignet. Daher nutzen wir gern zusätzliche Verfahren der Umweltzahnmedizin zur Überprüfung dentaler Belastungen. In Frage kommen z.B.
- Lymphozytentransformationstest (LTT)
- MELISA-Test
- Effektorzelltypisierung
- Basophilendegranulationstest (BDT)
auch als Leukotrien-Release-Test, Basophilen-Aktivierungstest oder CAST-Test bekannt - Mercaptan-Thioether-Test
- Multielemententest
- Feststellung der Entzündungsbereitschaft
- Markenkeimenbestimmung (MMP-8)
Vorbelastungen, z.B. chronische Erkrankungen wie Morbus Crohn, Psoriasis, rheumatoide Arthritis, Immundefekte oder Allergien können Ursache, aber auch Folge von Überempfindlichkeitsreaktionen sein. Von Bedeutung sind zudem familiäre Belastungen. Um wichtige Informationen für den weiteren Behandlungsverlauf zu erhalten, ist manchmal eine längere Beobachtung nötig. Ein Abklingen oder Verstärken der Symptome kann entscheidende Hinweise auf die Schadstoffe und deren räumliche Verteilung liefern. Neben dem Wohn- und Arbeitsumfeld ist das Verhalten im Urlaub von Bedeutung.
Nach unserer Erfahrung ist eine umweltmedizinische Diagnostik sinnvoll bei:
- allen chronischen Erkrankungen wie z.B. chronischer Zahnfleischentzündung und anderen Zahnfleischerkrankungen, Zahnbetterkrankungen (Parodontitis)
- vor Wurzelbehandlungen
- bei wurzelbehandelten Zähnen
- bei großen zahnärztlichen Sanierungen und Restaurationen, z.B. bei Füllungen, Kronen, Inlays, Brückenversorgungen oder auch bei Implantaten.
Unsere Therapie
In der Umweltzahnmedizin decken wir im Rahmen der Therapie drei Bereiche ab:
- Belastungen vermeiden (Wir verwenden nur individuell gut verträgliche Materialien.)
- Belastungen reduzieren (Wir entfernen unverträgliche Materialien und leiten Schadstoffe aus.).
- Immunsystem stärken (mittels Ernährungs- und Lebensumstellung, Darmsanierung, Naturheilverfahren und Orthomolekularer Medizin)
Amalgamsanierung – Fachkundige Entfernung und Ausleitung
In der ganzheitlichen, systemischen, interdisziplinären, Umwelt-Zahnmedizin haben Schwermetalle eine ganz besondere Bedeutung, denn sie befinden sich sehr oft im Mundbereich. Das gilt insbesondere für Quecksilber aus Amalgamfüllungen. Unsere Praxis hat sich auf die Sanierung von quecksilberhaltigen Füllungen spezialisiert. Diese werden zunächst unter strengen Vorkehrungen professionell entfernt. Dabei garantieren wir Ihnen eine sachgerechte Entfernung der vorhandenen Metalle – durch ein Schutztuch (Kofferdam), Amalgambohrer, Amalgamsauger (Clean-up-Sauger), Amalgam-Mundschutz und Zufuhr von Sauerstoff.
Anschließend werden die Schadstoffe in Zusammenarbeit mit einem Umweltmediziner, einem auf Naturheilverfahren spezialisierten Allgemeinarzt oder einem Heilpraktiker allgemeinmedizinisch ausgeleitet.
Ausleitung und Entgiftung als Basis von Gesundheit
Entscheidend für die Aufrechterhaltung der Gesundheit und Entstehung von Krankheit ist die Regulationsfähigkeit des Körpers, d.h. seine Fähigkeit, diese Belastungen zu entfernen. Alle Zellen des Körpers funktionieren exakt aufeinander abgestimmt. Unterstützt wird das System durch ausleitende Verfahren, Behandlungsmethoden, die dem Körper helfen zu entgiften. Bei der Ausleitung geht es um die Entfernung von Schlacken, Regulation der physiologischen Darmflora, des Lymphsystems und die Ausscheidung von Urin. Unsere Selbstregulationsmechanismen können jedoch durch die Umweltgifte so blockiert werden, dass sie Unterstützung brauchen.
Die Entgiftungstherapie erfolgt in mehreren Schritten:
- Zuerst werden abgelagerte Säuren mobilisiert und mit basischen Mineralstoffen neutralisiert.
- Die Ausscheidung der Säuren wird mit vulkanischen Mineralstoffen (Zeolithen, wie dem sog. MANC® Zeolith) angekurbelt und unterstützt.
- Die Darmflora wird mit Probiotika saniert und gestärkt.
- Um das System zu stärken, werden gezielt Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt – Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe.
Die Umweltgifte werden mit Chelaten eliminiert. Bei der Ausleitung werden die Grenzflächen des Körpers besonders stark in Anspruch genommen, weil dort die Konzentration der ausgeschiedenen Gifte besonders hoch ist. Dadurch kann es zu vermehrtem Schwitzen, Erbrechen, Durchfall, Entzündungen, Hautveränderungen, Nieren- und Blasenbeschwerden etc. kommen. Entsprechend sollte eine Ausleitung nie auf eigene Faust, sondern immer von entsprechenden Experten durchgeführt werden, die den Körper bei der Ausleitung unterstützen.
Beratungstermin vereinbaren
Standort Ditzingen
Tel. 071 56 - 81 55
Sprechzeiten
Mo–Fr: 9:00–12:00
Mo–Do: 15:00–18:00
Sa: nach Vereinbarung
Standort Sachsenheim
Tel. 071 47 - 136 79
Sprechzeiten
Mo–Fr: 9:00–12:00
Mo, Di, Do: 15:00–18:00
Sa: nach Vereinbarung