Schlafstörungen, Schnarchen

Schlafstörungen

Ein guter Schlaf gehört zu den elementaren Bedürfnissen des Menschen. Es hat eine große Bedeutung für das körperliche und seelische Wohlbefinden und trägt entscheidend zur Gesundheit bei.

Während des Schlafs laufen wichtige regenerative Prozesse ab und beeinflussen den Stoffwechsel und das Immunsystem. Die Haut wir erneuert, der Herzschlag verlangsamt sich, der Blutdruck und die Körpertemperatur sinken, das Hungergefühl wird unterdrückt, Glückshormone, Wachstumshormone und Immunstoffe werden vermehrt ausgeschüttet.

"Schlafen ist die beste Medizin", bzw. "Um groß und stark zu werden, muss man viel schlafen." Wer kennt diese Sprüche nicht?! Wer schlecht schläft, schwächt demnach die körpereigenen Abwehrkräfte.

Das Schlafbedürfnis ist bei jedem Menschen unterschiedlich. Einige kommen mit sechs Stunden aus, andere brauchen acht oder mehr. Japanische Wissenschaftler kamen zum Ergebnis, dass diejenigen, die zwischen 6,7 und 7,5 Stunden pro Nacht schlafen, die höchste Lebenserwartung haben. Diejenigen, die weniger als 4,5 , bzw. mehr als 8 Stunden am Tag schlafen, haben eine bedeutend kürzere Lebenserwartung.

Schlafstörungen und Schlafprobleme haben somit gravierende Auswirkungen auf die allgemeine Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit und somit steigt das Risiko für Arbeitsunfälle, Verkehrsunfälle und Krankheiten, wie zum Beispiel Medikamentensucht, Alkoholmissbrauch, Nikotinsucht, Schlaganfall, Angina pectoris, Herzrythmusstörungen, Herzinfarkt, Diabetes, Fettsucht,  Magen-Darm-Probleme, Infektionen.

Schlafstörungen bzw. Schlafprobleme können innere Ursachen haben, wie zum Beispiel Jetlag,  Nachtleben, Schichtarbeit, mangelnde Schlafhygiene, anreizende Substanzen, Dauerstress, Depressionen, Schnachen und Krankheiten, wie Migräne, Osteoporose, Rheuma, Magen-Darm-Erkrankungen, Erkrankungen der Schilddrüse, Wadenkrämpfe, Restless-Legs-Syndrom, Hautkrankheiten mit Juckreiz, Schmerzzustände, Lungenkrankheiten, Herz- und Kreislauferkrankungen.

Oder äußere Ursachen, wie eine ungünstige Umgebung, Geräusche, Licht, Belüftung und Temperatur.

30 bis 40 Prozent der deutschen Bevölkerung leidet unter Schlafstörungen. Der Großteil lässt sich ohne Medikamente beheben. Eine gesunde, ausgewogene Ernährung, viel Bewegung, wenig Stress, Übergewicht Reduktion, Verzicht auf Genussmittel, ruhige Schlafumgebung, regelmäßiger Schlafrhythmus und natürlich die Behandlung der Grunderkrankung.

Naturheilkundige Therapieverfahren bei Schlafstörungen: Yoga, autogenes Training, progressive muskelentspannung nach Jacobson, Qi-Gong, Bach-Blüten, Atemtherapie, Hypnose, TCM (Traditionelle Chinesische Medizin), Akupressur, Akupunktur, Homöopathie, Pflanzenheilkunde, Ordnungstherapie, Hydrotherapie (Wasse-Therapie), Balneotherapie (Bädertherapie), Nordic Walking .

Führen Sie ein Schlaftagebuch. Das ist eine wichtige Informationsquelle für Sie und für den Arzt zur Beurteilung der Schlafqualität.

Schnarchen ist die Folge einer Verengung der oberen Atemwege, die im Einschlaffen des Zungenmuskels begründet ist.

Schnarchen ist gefährlich und muss behandelt werden, denn im fortgeschrittenen Stadium kommt es durch das Absinken der Zunge auf die Atemwege zu krankhaften Atempausen (Schlafapnoen). Diese verursachen einen stark abfallenden Sauerstoffgehalt im Blut. Das Gehirn reagiert sofort auf die Sauerstoff-Unterversorgung und schüttet das Notfallhormon aus.

Als Ergebnis dessen, wird der Herzschlag schneller, die Anfälligkeit für Herz- und Kreislauferkrankungen sowie Schlaganfälle wird höher, die Muskelspannung nimmt zu und die Weckreaktion wird eingeleitet. Dieser Vorgang wiederholt sich ständig.

Die Folge

Durch die unruhige Nacht fühlt sich der Betroffene antriebslos, unausgeschlafen, ermüdet geschwächt, energielos, leidet unter Kopf-Schmerzen.

Der Körper kann sich nicht erholen. Die Lebenserwartung von starken Schnarchern ist um viele Jahre geringer als bei Nicht-Schnarchern.

Jeder vierte Erwachsene schnarcht ab und an im Schlaf. Dabei werden Spitzenwerte von 87,5 Dezibel erreicht (ein Presslufthammer liegt bei 75 Dezibel).

Extrem  lautes und unregelmäßiges Schnarchen sind Hinweise auf obstruktive Schalfpnoe (eine lebensbedrohliche Krankheit), die bei 5 % der Bevölkerung auftritt.

Schnarchen kann sehr gut behandelt werden

Zahnmedizinisch wurde Schnarchen erstmalig von dem Deutschen Otto Franke behandelt. Er entwickelte 1892 die erste Mundprothese, auf deren Basis noch heute therapiert wird.

Heute hat sich das so genannte  IST-Gerät (Intraorale Schnarch-Therapie) durchgesetzt. Das sind zwei Schienen für Ober- und Unterkiefer, ähnlich der Knirscherschienen, die durch zwei Gelenke miteinander verbunden sind. Dadurch wird der Unterkiefer leicht nach vorne geschoben und die Zunge vorne gehalten. Somit wir die Atmung erleichtert.

Interdisziplinäre Behandlung

Eine Zusammenarbeit zwischen dem Hausarzt, HNO-Arzt, Zahnarzt und Schlaf-Therapeut ist zwingend notwendig.

Zu dem

  • Normalgewicht erreichen
  • Auf Alkohol verzichten (2 Stunden vor dem Schlafengehen)
  • Schlaftabletten meiden (setzen die Atmungsaktivität ab)
  • Seitenlage beim Schlafen bevorzugen (in Rückenlage fällt die Zunge in den Rachenraum und verringert die Luftdurchgängigkeit, hindert die Atmung)

Schlafstörungen bei Kindern

Das Schnarchen, oder wie Mediziner es sagen, obstruktive Schlafpnoe-Syndrom im Kindesalter, können sowohl durch vergrößerte Rachen- und Gaumenmandeln als auch durch Zahn- und Kieferfehlstellungen verursacht verden.

Laut einer Untersuchung der Harani-Clinic, die im Jahre 2006 bei 1211 Kindern im Alter zwischen 6. und 13. Lebensjahr durchgeführt wurde, hatten 30% der Kinder vergrößerte Mandeln und bei 9% waren diese berets entfernt.

37% der Kinder hatte eine Kieferfehlstellung in Form einer Kiefer-Rücklage und eines Schmalkiefers. Die Folge dieser Anomalie ist, dass der Zungenraum eingeschränkt ist, das wiederum dazu führt, dass sich diese richtung Gaumenbereich ausweitet und den Rachenraum einängt.

Bei der Untersuchung hat sich herausgestellt, dass von Bedeutung auch die Lutschgewohnheiten der Kinder sind. Die meisten hatten einen Beruhigungssauger (63%), 22% hatte eine Dauernuckelfrasche und 10% war Daumenlutscher.

In 73% gaben die Fachleute eine Therapieempfehlung in Form einer Kieferorthopädischen Behandlung, gefolgt von weiteren schlafmedizinischen Beratungen bezürlich allgemeiner Schlafstörungen. In 30% der Fälle wurde ein Hinweis auf eventuelle Allergien überprüft.

Zahnfehlstellungen und Kiferanomalien stehen mit schlafbezogener Atmungsstörungen in einem Zusammenhang. Natürlich bedeutet das nicht, dass alle Kinder, die Schnarchen eine Zahnfehlstellung oder Kieferfehlstellung haben.

Dazu ist eine Reihe von Befunderhebung notwendig. Dennoch sollte der Weg der schalfmedizinischen Diagnostik und Therapie nicht nur durch den Kinderarzt und Hals-Nasen-Ohren-Arzt erfolgen, sondern auch durch den Zahnarzt und Kieferorthopäden.

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univ.(Budapest) Edith Nadj-Papp MA,MBA,MSc,MSc - jameda.de