Panik - ich habe Mundgeruch (Halitosis)

Zum gutem Aussehen gehört auch der frische Atem. Mundgeruch ist unangenehm, macht unsicher und kann ohne Weiteres ins soziale Abseits befördern.

Unter Mundgeruch leidet mehr als ein Viertel der Weltbevölkerung. Für die streng fauligen Ausdünstungen aus dem Mund und der Nase sind bakterielle Beläge verantwortlich. Im Mund entstehen sie durch Karies, Parodontitis, schlechten Zahnersatz, Zahnfehlstellungen und klebrige Speisen. Nur bei 10% der Fälle sind Magen-Darm-Erkrankungen, hormonelle Störungen, Allgemeinerkrankungen, Diäten und Fastenkuren schuld an diesem sehr unangenehmen Symptom.

Bei Mundgeruch haben sich meist anaerobe Bakterien (Bakterien, die ohne Sauerstoff leben) angesiedelt und übermäßig vermehrt. Sie leben in den Zahnfleischtaschen, Zahnzwischenräumen, Nischen zwischen kaputten Kronen und undichten Füllungen. Diese Bakterien ernähren sich hauptsächlich von Eiweiß (Milchprodukte, Fisch, Fleisch, Eier etc.). Je mehr Eiweiß für sie zur Verfügung steht und je schlechter die Zahn- und Mundpflege ist, umso schneller können sie sich vermehren.

Das heißt, Mundgeruch kann als Zeichen einer gestörten Mundflora gesehen werden, die z.B. durch falsche Ernährung, unzureichende Mundhygiene und ein geschwächtes Immunsystem entsteht. Somit kann Mundgeruch ein sehr wichtiger Hinweis auf ein gestörtes System und eventuelle komplexe Erkrankungen sein. 60% der Bakterien in der Mundhöhle befinden sich auf der Zungenoberfläche. Zur Bekämpfung des Mundgeruches gehören sowohl die gründliche Reinigung der Zahnoberflächen und Zwischenräume als auch die Reinigung der Zungenoberfläche mit dazu.

Therapie von Mundgeruch

Mundspüllösungen, Kaugummis und Bonbons helfen nur vorübergehend. Zuerst muss eine Grundreinigung durchgeführt werden und die lokalen Ursachen in der Zahnarztpraxis beseitigt werden. Eine Prophylaxeassistentin oder Dentalhygienikerin sorgt dafür, dass die tägliche Zahnreinigung erleichtert wird. Die Aufgabe des Zahnarztes liegt im Austausch kaputter Kronen und Füllungen bzw. in der Behandlung kariöser Zähne. Erst danach können die tägliche optimierte Reinigung Zuhause, eine Ernährungsumstellung und desinfizierende Mundspüllösungen zum langfristigen Erfolg beitragen.

Natürliche Tipps gegen Mundgeruch

  • Ernährungsumstellung
    • Natürliche basische Ernährung – Essen Sie viel Gemüse, Salate, Sprossen, Nüsse und Samen. Keine Milch, wenig Getreide, Zucker, Kuchen, Fleisch und Fisch.
    • Trinken Sie viel Wasser und Kräutertees – Keine Softdrinks, wenig Kaffee und Alkohol.
    • Würzen Sie mit Kristallsalz und naturbelassenen Ölen.
    • Schmecken Sie mit Kräutern und biologischen Gewürzen ab – Petersilie, Eukalyptus, Fenchel, Kamille, Minze, Myrrhe, Gewürznelke, Rosmarin, Thymian, Salbei, Teebaum, Zimt, Ginseng.
    • Achten Sie auf einen optimalen Vitamin- und Mineralstoffhaushalt (Vitamin A, B, C, D, Zink und Calcium) – wenn nötig, gleichen Sie den Mangel aus.
  • Optimieren Sie die Mundpflege
    • Putzen Sie Ihre Zähne nach jedem Essen – am besten mit einer elektrischen Zahnbürste.
    • Putzen Sie 5 Minuten jeden Morgen und jeden Abend – das fördert die Durchblutung.
    • Benutzen Sie Zahnpasta, die gegen Parodontitis schützt – Spucken Sie die Zahnpasta nur aus, spülen Sie nicht mit Wasser nach, so können die Pflegestoffe länger einwirken.
    • Für Zwischendurch, wenn Sie unterwegs sind und nicht putzen können, nehmen Sie zuckerfreie Zahnpflegekaugummis.
    • Reinigen Sie auch die Zahnzwischenräume und die Zunge sehr gründlich.
    • Benutzen Sie Xylit oder ätherische Öle als Mundspüllösung.
  • Ölziehen verbessert das Milieu und fördert die Durchblutung.
  • Probiotika sorgen für die optimale Bakterienbalance.
  • Gehen Sie zu regelmäßigen Kontrollen in die Zahnarztpraxis.
  • Lassen Sie sich regelmäßig die Zähne professionell reinigen und mit Ozon desinfizieren.

Häufige Fragen zu Mundgeruch

Wie entsteht Mundgeruch?

Schuld sind meist Bakterien. Sie ernähren sich von "Abfallprodukten" in der Mundhöhle (Nahrungsreste, abgestorbene Zellen, Bestandteile des Speichels) und scheiden schwefelhaltige Gase aus. Diese Bakterien befinden sich auf der Zunge, in Zahnfleischtaschen, in Zahnlöchern (Karies) und in Spalten unter Brücken, Kronen, Füllungen.

Wo entsteht Mundgeruch?

  • Im Magen, nur sehr selten. Betrifft nur 0,1% der Bevölkerung
  • In der Kieferhöhle, selten.
  • Rachenmandeln, nicht selten.
  • Zahnlöcher, manchmal.
  • Parodontitis, häufiger.
  • Zungenbelag, am häufigsten!
  • Ursache:  zu 90% im Mund

Was kann noch zu Mundgeruch führen?

  • Knoblauch
  • Zwiebeln
  • Nikotin
  • Diäten
  • Mundtrockenheit
  • Alkohol
  • Ungenügende Mundhygiene
  • Stress

Was kann man gegen Mundgeruch tun?

  • Ursachenbekämpfung
  • Optimale Mundpflege
  • Reinigung der Zungenoberfläche
  • Regelmäßige professionelle Zahnreinigung
  • Professionelle Hilfe des Zahnarztes – Mundgeruchsprechstunde
  • Desinfizierende Spülungen, Pflanzenheilmittel
  • Als Nothilfe: Bonbons und Pastillen, dies ist jedoch keine Ursachenbekämpfung!

Wie viele Sitzungen brauche ich, um meinen Mundgeruch effektiv zu behandeln?

In der Regel reichen 3 Sitzungen aus, wenn Sie die Empfehlungen Ihres Zahnarztes und seines Teams beherzigen.

Was kostet der Besuch einer Mundgeruchsprechstunde?

Zunächst fallen nur die Kosten für die erste Behandlungssitzung von ca. 45 Minuten an (Fragen Sie bei der Terminvergabe nach). Erst danach weiß der Zahnarzt, was bei Ihnen konkret zu tun ist und kann einen weiteren Kostenvoranschlag machen.

Haben Kinder auch Mundgeruch?

Ja. Kinder können auch Mundgeruch haben. Die Häufigkeit ist jedoch eine andere als bei Erwachsenen.

  • Rachenmandeln, sehr häufig
  • Karies, häufig
  • Kieferhöhle, häufig (Fremdkörper in der Nase?!)

Standort Ditzingen

Tel. 071 56 - 81 55

Sprechzeiten
Mo–Fr: 9:00–12:00
Mo–Do: 15:00–18:00
Sa: nach Vereinbarung

Standort Sachsenheim

Tel. 071 47 - 136 79

Sprechzeiten
Mo–Fr: 9:00–12:00
Mo, Di, Do: 15:00–18:00
Sa: nach Vereinbarung

univ.(Budapest) Edith Nadj-Papp MA,MBA,MSc,MSc - jameda.de